Impfung verbreitet Hoffnung

25.02.2021

In der Lebenshilfe in Lappersdorf fiebern die Menschen mit Behinderung auf den Pieks hin. Viele haben schon die zweite Dosis.

LAPPERSDORF 
Es ist ein kleiner Pieks, aber er ist mit großer Hoffnung verbunden. Für Dominik Donhauser und Ellen Rosner sind es Hoffnungen, die sich um ihr ganz normales Leben drehen, das Leben, wie sie es früher hatten.
Beide arbeiten in den Regensburger Werkstätten der Lebenshilfe in Lappersdorf und bekommen hier auch ihre zweite Impfung gegen Corona.
Etwas Gutes tun Impfarzt Florian Schinhammer wartet schon mit der Spritze auf sie. Unterstützt wird er von Sevginur Avan. Sie ist medizinische Fachkraft und sehr überzeugt von ihrer Arbeit: „Es ist schön, dass man gegen die Pandemie wirklich etwas tun kann. Man fühlt sich besser, weil man weiß, dass man etwas Gutes tut." Ihre Kollegin Karin Prygoda nickt bestätigend. Sie ist als Verwaltungsfachkraft dafür zuständig, dass das ganze Prozedere
sehr gut dokumentiert wird.

IMPFUNG IN ZAHLEN
Impfgrad: In den drei Einrichtungen der Regensburger Werkstätten in Lappersdorf, Gebelkofen
und Obertraubling sind bislang 489 Menschen mit Behinderung mindestens einmal geimpft.
Das ent­spricht einem Anteil von 83 Prozent. berichtet Rolf-Dieter Frey.
Vorerkrankungen: Bei Menschen mit Trisomie 21 liegt der Grad der Herzerkrankungen bei 50 Prozent,
so Ursula Geier. Und von der Neigung zu Atemwegserkrankung seien fast alle betroffen.(lhl)


Nach dem Pieks sitzen Ellen Rosner und Dominik Donhauser im Ruheraum. Der fröhliche junge Mann träumt vom Fußballspielen. Bekleidet ist er mit dem Dress seines Heimatvereins. Er ist Stürmer und rechnet nach, wie viele Tore er geschossen hat. „Zwölf!", sagt er stolz und hofft, dass es bald mehr sein werden. Während der Zeit der Lockdowns, als er nicht in die Werkstätte durfte, war ihm „ziemlich langweilig". Ellen Rosner arbeitet an der Pforte. Sie freut sich sehr, wenn die Kurse wieder beginnen, die sie in dem Haus besucht. Einer ist speziell für Frauen, wo sie über Frauenthemen reden.

Und auch der Freizeitclub hat es ihr angetan. „Einmal waren wir im Kepler-Museum", schwärmt sie.
Wie wichtig die Impfung für die Schützlinge der Lebenshilfe ist, hat Ursula Geier hautnah erfahren. Sie ist die Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Regensburg und erzählt von ihrer Tochter Melanie. Die habe auf die Impfung hingefiebert wie ein Kind auf Weihnachten: „Jetzt sind es noch so­ und so viel Stunden, bis ich geimpft werde."
Auch von den Betreuern sind schon sehr viele geimpft, berichtet Rolf-Dieter Frey, der Werkstattleiter in Lappersdorf. Etwa 70 Prozent sind es bisher.

Dort, wo der Unterstützungsbedarf für die Menschen mit Behinderung sehr hoch ist, sind es an die 90 Prozent, weiß Ursula Geier. In diesem Bereich sei es enorm wichtig, denn gerade hier sei es kaum möglich, Distanz zu wahren. Bei einem bestimmten Grad der Behinderung fehle ja die Einsicht. Und der Körperkontakt sei sehr wichtig. Das müsse man sich vorstellen wie in einer Familie mit kleinen Kindern, verdeutlicht Frey. In den Werkstätten funktioniere die Sache mit den AHA­-Regeln dagegen sehr gut.

Perfekte Vorbereitung
Kontinuierlich kommen die Impflinge in die vorbereiteten Räume. Das alles geht freundlich, ruhig und unaufgeregt über die Bühne. „Perfekt vorbereitet, das macht uns das Arbeiten leicht", lobt Florian Schinhammer. Er und sein Team impfen, impfen, impfen. 160 Dosen haben sie dabei. Und sollten am Ende des Tages etwas übrig bleiben, gibt es eine Liste mit Nachrückern aus der Gruppe der über 80-Jährigen. „Die sind innerhalb von einer Stunde da", weiß Andreas Bauer, der Gesamtprojektleiter der Impfzentren beim BRK-­Kreisverband.


Draußen strahlt die Sonne vom Himmel. Drinnen werden die Menschen geimpft. „Das macht Hoffnung", sagt Rolf-Dieter Frey, und das Lächeln unter seiner Maske setzt sich in den Augen fort. 


von GABI HUEBER-LUTZ

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